Taktwechsel in der Chorleitung: Maurice Abzug stellt sich vor

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Mit viel Herz, Leidenschaft und frischem Wind starten wir in eine neue Ära! Seit Februar wird unser Chor von einem Power-Duo gemeinsam geleitet, das mit neuen Ideen und jede Menge Energie unsere musikalische Zukunft gestalten wird. Anne Zimmer übernimmt dabei die beiden Gruppen “Grünschnäbel” und “Buntes Treiben”, während Maurice Abzug die Gruppen “Flying Colours” und “Into the Blue” leitet. Wir sind begeistert von der Kreativität und den frischen Impulsen, die bereits jetzt durch die Probenräume wehen, und können es kaum erwarten, gemeinsam mit euch diese aufregende Reise zu starten!

Als wir Maurice kennengelernt haben, wurde schnell klar: It’s a match! Maurice hat uns mit seiner Energie sofort eingenommen und mit seinem Tatendrang mitgerissen. Von Tag eins wurden gemeinsame Pläne geschmiedet – und davon gibt es viele! Doch diese Pläne gibt es nicht ohne unsere Sänger*innen und deswegen ist ihm Partizipation so wichtig. Egal ob Jugendliche oder Erwachsene – mit seiner empowernden und feinfühligen Art bezieht er alle ein und ermutigt jede*n, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.

Aber nun genug von uns: Vorhang auf für Maurice Abzug!

Stelle dich gerne vor! Wer bist du und wie bist du zur Chorarbeit gekommen?
Mein Name ist Maurice Abzug, ich bin 29 Jahre alt und bin über einen großen Zufall in die Chorarbeit – „gerutscht“ – könnte man sagen. Während meines Studiums an der Musikhochschule in Köln habe ich einen guten Bekannten von mir kennengelernt, der zu der Zeit einen Chor geleitet hat. Als sich sein Werdegang in Richtung sängerischer Solokarriere gewendet hat, bat er mich hin und wieder darum, seinen Chor zu vertreten. Irgendwann als klar war, dass er seinen Fokus auf seine Karriere legt, bekam ich eines Abends einen Anruf mit dem Angebot den besagten Chor zu übernehmen. Und so bin ich in die Chorarbeit „gerutscht“. „Gerutscht“ aber auch deshalb, weil kein halbes Jahr nach meinem Antritt der Stelle ein großes Jubiläums-Projekt des Chores in Zusammenarbeit mit einem Leverkusener Orchester anstand und es nun unmittelbar darum ging, ein Programm aufzustellen und in Windeseile einzustudieren. Das war eine sehr intensive und wunderschöne Zeit! Ab da war klar: „Chor ist genau mein Ding!“, und nun bin ich bei euch, den wundervollen Menschen des Bunten Chores Monheim, gelandet und freue mich auf die gemeinsame Zeit und die Umsetzung vieler toller Projekte.

Was begeistert dich an Chorarbeit besonders?
An Chorarbeit reizt mich vor allen Dingen die Arbeit mit und an den unterschiedlichsten Menschen buntester Couleur. Die vielen verschiedenen Kompetenzen, die dabei allen Beteiligten abverlangt werden, reizen mich einfach unwahrscheinlich. Der schmale Grat zwischen pädagogischer Vermittlungskompetenz und künstlerischer Arbeit mit Laien und Semiprofessionellen bringt einen bunten Blumenstrauß an Herausforderungen mit sich, denen ich mich jedes Mal aufs Neue mit großer Freude stelle. Es reizt mich deutlich weniger, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ihr Handwerk bis ins kleinste Detail beherrschen – bitte nicht missverstehen! – auch die Arbeit mit Profis ist wichtig und sicher auch sehr erfüllend. Für mich ist es aber die Herausforderung, mit Menschen im Chor zu singen, die unter Umständen keinerlei Vorbildung im Bereich der Musik mitbringen, die die Arbeit für mich interessant macht.

Was ist dir beim Proben besonders wichtig?
Ich betrachte eine Chorprobe sowohl als Schonraum als auch als Raum des „sich-fallenlassen-Könnens“. Natürlich soll es in der Chorprobe darum gehen, gemeinsam ein Stück einzustudieren und Dinge zu erarbeiten. Man darf aber nicht vergessen, dass die verschiedenen Sänger*innen aus ganz unterschiedlichen Alltagssituationen kommen und alle ein anderes „Päckchen“ bei sich tragen. Es ist mir daher besonders wichtig eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, in der Spaß und Freude an allererster Stelle stehen und sich alle sicher sein können, dass sie „hier“ sicher sind und alle Fehler begangen werden dürfen, die ihnen eben passieren.

Welche Vision hast du für deine Chorgruppen?
Ich würde mir für den Chor wünschen, dass er noch größer und damit lauter wird, als er jetzt schon ist. Es sollen noch so viele Menschen mehr erfahren können, wie schön diese Gemeinschaft innerhalb des großen Vereins und innerhalb der Ensembles ist. In meinen Augen ist Singen besonders für viele junge Menschen, aber auch für viele andere Menschen mit einem negativen Gefühl behaftet. Zu oft höre ich, dass Menschen während der Schulzeit unschöne Erfahrungen im Musikunterricht in Verbindung mit Singen gemacht haben, das kann ich so nicht sehenden Auges im Raum stehen lassen. Daher ist es einer meiner größten Wünsche für den Chor mehr Menschen in sich zu versammeln, damit ihnen durch das Singen und die Gemeinschaft wieder ein sicheres Gefühl beim Musizieren gegeben wird.

Was sind deiner Meinung nach die besten Gründe, warum alle, die noch nicht bei uns singen, es unbedingt machen sollten?
Unsere Stimme ist das einzige Instrument, das wir alle „ab Werk“ in uns tragen und nicht extra teuer anschaffen müssen. Jeder kann singen, denn jeder kann sprechen. Viel zu häufig höre ich „hahaha, du willst mich nicht in deinem Chor haben, ich kann ja gar nicht singen“ – was für ein Unsinn! Aus meiner Erfahrung heraus ist es nicht die Überzeugung nicht singen zu können, die da aus einer Person heraus spricht, sondern allzu häufig die Angst davor, sich mit seiner eigenen Stimme in einer Gruppe, in der womöglich viele unbekannte Gesichter sind, auseinanderzusetzen. Die Angst vor Ablehnung ist sehr groß, obwohl sie gar nicht von Bedeutung sein sollte! Aus meiner Erfahrung als Sänger und Chorleiter heraus, sehe keinen
Grund für diese Angst! Also sage ich jedem, der mit sich hadert: Probier es aus! Für fast alle Probleme gibt es Lösungen, die unmittelbar oder mit etwas Übung zu einer positiven Veränderung führen. Singen kann jeder, für ein Gefühl der Sicherheit sorgen wir im Chor alle gemeinsam. Komm einfach dazu, lerne tolle Menschen kennen und hab einfach eine tolle Zeit.
Denn: Singen ist wie Autofahren, wenn wir damit anfangen sind wir vielleicht noch unsicher – manche mehr, manche weniger – doch mit der Zeit kommt die Erfahrung und auf einmal sind weite Strecken nichts mehr, das uns Angst bereitet, genau wie beim Singen!

Und zu guter Letzt: Was ist eigentlich dein Lieblingslied / -stück?
Das ist die mit Abstand schwierigste Frage für mich. Je länger ich über die Frage nachdenke, umso mehr wundervolle Musik schießt mir durch den Kopf. Ich kann mich da einfach nicht festlegen, denn ich hätte unmittelbar danach ein schlechtes Gefühl, vielleicht doch nicht die richtige Wahl getroffen zu haben. Ein Beispiel: Fahre ich Auto, höre ich im Radio viele
großartige Songs, von denen ich sicher auch im Nachgang eine ganze Reihe als „Best of“ benennen wollen würde. Fahre ich ins Konzert und höre mir tolle Orchester an, würde ich auch da viele tolle Stücke nennen wollen. Kurzum: Ich bin unentschlossen und werde es vermutlich nie sein – seht es mir nach.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Gerdi und Wolfgang

    Wir finden er ist uns gut gelungen. Wir, als Familie, sind sehr stolz auf unseren Jung. Wir wünschen ihm ein „mach weiter so“.

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